Die Hopitaux Robert Schuman beschäftigen über 306 Ärzte und darunter 95 Chirurgen. Jede Disziplin unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung, sowohl auf der Wissensebene als auch auf technologischer Ebene. Deshalb ist jeder Arzt verpflichtet, sich auf dem Laufenden zu halten und die neuen Methoden in seinem Fachbereich einzuführen und anzuwenden.
Dieser Weiterbildungsanspruch beschränkt sich nicht ausschließlich auf die Ärzte, sondern betrifft ebenso alle nicht-ärztlichen Gesundheitsfachkräfte, die unverzichtbare Glieder in der Kette darstellen, um eine leistungsstarke Patientenversorgung, Diagnostik und Behandlung zu gewährleisten.
Um diesem Bildungsbedarf gerecht zu werden, insbesondere in den chirurgischen Disziplinen und noch spezifischer in den Fachbereichen, die den Bewegungsapparat behandeln, wurde im Jahr 2006 in den Räumen des Hôpital Kirchberg das Medical Training Center (MTC) gegründet, eine Einrichtung, die im Großherzogtum und in der Großregion einzigartig ist.
Dank seiner Architektur kann das MTC wahlweise als Konferenzraum (100 Plätze) und als Raum für praktische Übungen genutzt werden.
Für die praktischen Übungen wurden 12 Arbeitsplätze geschaffen. Mithilfe eines anatomischen Modells demonstriert der Dozent an seinem Arbeitsplatz die Eingriffe, die anschließend von den Teilnehmern wiederholt werden. Die technischen Anlagen ermöglichen sowohl die Demonstration des Einsatzes von Endoprothesen als auch von Verfahren der Lappenplastik sowie die Vorführung einer Knie-, Handgelenks- Ellenbogen- oder Schulter-Arthroskopie.
An jedem Seminar können 36 Chirurgen teilnehmen. Alle diese Eingriffe werden aufgezeichnet, und eine Fernübertragung ist möglich. Dank der Vernetzung mit den 8 Operationssälen kann eine Direktübertragung der Eingriffe als Einleitung der technischen Demonstration erfolgen.
Die Bildungseinrichtung beschäftigt europäische Experten, die für ihre Kompetenzen, ihre Kreativität, ihre Erfahrung und ihre pädagogischen Qualitäten bekannt sind. Die folgenden Listen sind nicht erschöpfend und können entsprechend den neuen Technologien und Anforderungen der Organisatoren und Teilnehmer ergänzt werden.
In den Bereichen Handchirurgie und Chirurgie der oberen Extremität setzt sich das Dozententeam derzeit aus folgenden Personen zusammen:
Auch die Chirurgie der unteren Extremität hat ein großes Team an Handchirurgen vorzuweisen:
Die Partnerschaften
Die Partnerschaften mit der biomedizinischen Industrie sind entscheidend, und seit seiner Gründung profitiert das MTC von einem Vertrag mit der amerikanischen Gruppe Johnson and Johnson, deren Tochterunternehmen die Firma DePuy-Mitek et Synthes ist. In jüngerer Vergangenheit hat sich die Gruppe Zimmer dem MTC angeschlossen. Diese Gesellschaften gewährleisten die Logistik des für den Einsatz von Endoprothesen unverzichtbaren Zubehörs.
Die Donation Bouriez hat vor über 20 Jahren ein Stipendium für junge Handchirurgen und Mikrochirurgen, die ihr Wissen vervollständigen möchten, ins Leben gerufen. Sie werden für einen Zeitraum von sechs Monaten eingestellt und nehmen an allen Lehrveranstaltungen, Sprechstunden und geplanten und notfallmäßigen chirurgischen Eingriffen in der Handnotfallklinik Luxemburg teil. Außerdem müssen sie an einer oder mehreren wissenschaftlichen Publikationen mitwirken. Die Stipendiaten kommen aus Europa, Zentralamerika, Südamerika usw. Die Donation hat sehr großzügig zur Ausstattung des MTC mit Mikroskopen und einem audiovisuellen System beigetragen.
Eine typische zweitägige Lehrveranstaltung beginnt mit ein paar kurzen Konferenzen, bei denen die neuen Technologien und deren Indikationen vorgestellt werden. Anschließend werden drei bis vier in Echtzeit durchgeführte chirurgische Eingriffe in den Konferenzsaal übertragen, wobei die Möglichkeit eines durchgängigen Dialogs zwischen dem Konferenzsaal und dem Chirurgen besteht.
Der zweite Tag wird der Wiederholung der am Vortag vorgeführten Methoden gewidmet. Der Senior-Chirurg führt den Eingriff erneut an einem anatomischen Modell durch, wobei er dieses mehrmals zerlegen muss, was bei einem „Live-Eingriff“ an einem Patienten nicht möglich wäre. Anschließend wiederholt der Teilnehmer denselben Vorgang an seinem Arbeitsplatz unter der direkten Aufsicht der Senior-Chirurgen.
Wir konnten nachweisen, dass diese Unterrichtsweise die beste Methode zur Schulung von Chirurgen in diesen neuen Technologien darstellt und eine beträchtliche Verkürzung der Lernkurve ermöglicht.